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Das Artenschutzprojekt für den Juchtenkäfer und für alte Obstbäume in der Steiermark

Ergebnis des Artenschutzprojekts Juchtenkäfer in der Steiermark

Im Rahmen von drei Artenschutzprojekten für den Juchtenkäfer in der Steiermark wurden in den Jahren 2016 bis 2021 gemeinsam mit der Spürhundexpertin Dr. Gabriele Sauseng (Spürhunde Iuma und Mokka) sowie mit der Europaschutzgebietsbetreuerin Mag. Andrea Bund insgesamt mehr als 300 Obstgärten oder Einzelbäume, aber auch Parkanlagen, Weidenbestände und Baum-Naturdenkmale auf Vorkommen des Käfers hin untersucht.

Rund 10.000 Obstbäume und sonstige Laubholz-Altbäume mit entsprechenden Höhlen wurden kontrolliert – davon konnten in 173 Bäumen auf 69 Flächen eine Besiedlung durch den Juchtenkäfer festgestellt werden. Durch das Projekt konnten 48 landwirtschaftliche Betriebe mit insgesamt 148 Bäumen für die Teilnahme an der Vertragsnaturschutzmaßnahme „Baumprämie“ gewonnen werden.

Die meisten Nachweise gelangen im Gebiet zwischen Laßnitz- und Sulmtal (Sausal), drei Nachweise stammen aus der südlichsten Steiermark zwischen Ehrenhausen und Leutschach, ein Nachweis aus dem Gebiet Feistritzklamm-Herberstein.

Mit dem Projekt konnte der zweite Preis im Projektwettbewerb Silberdistel (www.silberdistel.at) im Jahr 2021 in der Steiermark gewonnen werden. Die genetischen Analysen zeigen, dass es sich in der Steiermark nicht um die Art Osmoderma eremita handelt, sondern um Osmoderma barnabita. Der Schutzstatus ist derselbe. Luftbildanalysen aus dem Nahbereich der Vorkommen zeigen seit 1960 einen Rückfang von geeigneten Lebensräumen (Streuobstwiesen, Baumallenne, Einzelbäume) um 73% (!). Deshalb wurden in Zusammenarbeit mit den Baumprämien-Vertragsnaturschutzbetrieben insgesamt 280 alte, Hochstamm-Obstbäume im Nahbereich der bekannten Brutbäume gepflanzt.

Die Zukunftsaussichten für diese geschützte und sehr anspruchsvolle Tierart in der Steiermark sind aber trist. Die meisten Populationen sind stark isoliert. Aufgrund der weitestgehenden Nicht-Pflanzung von Obstbäumen in den letzten Jahrzehnten ist mit einer massiven Abnahme der Anzahl besiedelbarer Bäume in den kommenden Jahrzehnten zu rechnen. Die Art bleibt in der Steiermark damit langfristig vom Aussterben bedroht.



Besuch der zuständigen Naturschutz-Landesrätin Mag. Ursula Lackner beim Betrieb Resch. Foto: © C. Vodovnik





2. Preis beim Naturschutz-Projektwettbewerb „Silberdistel“, überreicht vom Landesnaturschuztbeauftragten Dr. Christian Mairhuber. Foto: © T. Maier





280 alte Hochstamm-Obstbäume wurde im Zuge des Projekts im Nahbereich von bekannten Brutbäumen gepflanzt. Foto: © D. Resch





Vergleichende Luftbildanalyse von potenziellen Juchtenkäfer-Lebensräumen im Bereich Neudorf i. Sausal. links: 2018, rechts: 1960. Ein Rückgang um über 70% ist in der Region dokumentiert.





Übersichtskarte der untersuchten Flächen und aktuellen Vorkommen des Juchtenkäfers in der Steiermark. Gesamte Ergebnisse der Kartierungen aus den Jahren 2016-2022. Karte: W. Gunzcy





Baumplaketten kennzeichnen – wenn die/der Besitzer/in das möchte – die im Vertragsnaturschutz geförderten Brutbäume des Käfers.

 
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